Burn-out vs. Depression

Gleich vorne weg, es dreht sich hier nicht um die „Verunglimpfung“ des Wortes „Burn-out“, sondern um das großzügige „Benutzen“ jenes Begriffs.
Mittlerweile gibt viele stressige, unangenehme Schauplätze und Lebensumstände in denen die Begrifflichkeit „Burn-out“ zur Anwendung kommt. Der Löwenanteil allerdings befindet sich in der Berufswelt. Dabei zählen die Faktoren wie zu hohe „Erwartungen“ und fehlende „Wertschätzungen“ der Chefs gegenüber ihren Mitarbeitern. Dazu kommen noch die Überstunden, die wiederum Erholungsphasen verdrängen können.
Die Motivation und der Spaß am Job bleibt irgendwann auf der Strecke und die selbst einfache Aufgaben sind nicht mehr zu bewältigen.
Müde, schlapp und gereizt schleppt man sich durch den Tag. Man schafft es schlicht nicht mehr zur Arbeit zu gehen. Die digitale Welt mit ihren „Suchmaschinen“ liefert nach dem eingeben der Symptome rasch Hinweise zu einem „Burn-out“.
Der Gang zum Hausarzt ist konsequenterweise der richtige Ansatz.
Nun ist es aber wichtig, offen und ehrlich zu seinem Arzt zu sein und alle Symptome zu schildern. Nicht pro aktiv durch den Patienten selbst von „Burn-out“ auszugehen.
Dahinter kann sich eine ernsthafte Depression verbergen, oder eben nur eine Unpässlichkeit liegen beziehungsweise ist de facto die Arbeitsatmosphäre schlecht.
Sofern die Sachlage eindeutig ist und die „Befindlichkeiten“ im Zusammenhang mit dem aktuellen ausgeführten Beruf verknüpfbar sind, wäre eine Änderung der Lebenssituation und ein Jobwechsel ratsam (auch das ist schwierig), wobei sich die Symptome dadurch schnell wieder auflösen können.
Die überforderten und unterforderten Karriere Typen benutzen häufig gerne den Begriff „Burn-out“, dazu gehören auch die „zweiten Geigen“ in der Arbeitswelt. Beide Rollen betreiben inszenierte Selbstdarstellung in eigener Regie.
Getreu der Maxime, ich arbeite von früh bis spät ohne echter Anerkennung von meinem Vorgesetzten inklusive von meinen Kollegen. „Mir geht es wirklich schlecht, ich bin ausgepowert – ausgebrannt“. Und das hört sich doch mega interessant an!
Für „Burn-out“ Kandidaten gibt es natürlich auch extra gediegene Kliniken und sonstige Erholungsmaßnahmen die selbstverständlich der Genesung dienen. „Ausgebrannt“ hört sich viele besser an als eine Depression und so eine Angsterkrankung. Es könnte außerdem daran liegen, dass der Patient sich eben nicht traut seine psychische Erkrankung anzunehmen und offen darüber zu reden. Das ist wiederum ein gesellschaftliches Problem.
Einen detaillierten Bericht zum Thema „Burn-out“ ist hier zum nachlesen verlinkt (…)
Burn-out ist keine Krankheit
„Burn-out ist keine Krankheit und sollte auch nicht als solche behandelt werden. Burn-out ist eine soziale Problematik.“
Dr. Manfred Lütz
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt ihm recht. Sie klassifiziert Burn-out unter dem Buchstaben Z. Das bedeutet, es handelt sich dabei um ein Zustandsbild, aber keineswegs um eine Krankheit.
Quelle: https://www.businessinsider.de
Bild: Martin Müller / pixelio.de