Die Angststörungen

Foto: Screenshot Pixabay

Bevor ich wegen meiner Angststörung und Depression zum Therapeuten ging, hatte ich in Gesprächen versucht meine Erkrankung zu verstecken und auch abzustreiten. Ein damaliger Arbeitskollege sagte mir eines Tages direkt auf den Kopf zu, dass sich meine Darstellungen und Handlungen „krank“ anfühlten. Hintergrund war eine Dienstreise, welche ich versuchte abzusagen, weil das Reisen für mich nicht mehr möglich war. Und rückblickend war das gut so, dass der Kollege auf diese Weise klar machte, dass ich Hilfe benötigte.

Angststörungen gehören neben Depressionen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland, so meine Recherchen und Erfahrungen bei meinen Therapien. Mir wurde mitgeteilt, dass viele Menschen im Laufe ihres Lebens eine behandlungsbedürftige Angsterkrankung erleiden. Glücklicherweise sind Angststörungen sehr gut erforscht und bekannt. Deshalb gibt es auch aussichtsvolle und unterschiedliche Möglichkeiten der Behandlungen.

Angst beeinflusst den Alltag

Angst gehört zum Leben dazu, sie warnt und schützt dich vor Gefahren, sie ist schlicht lebensnotwendig!
Angst ist „normal“, nur wenn die Angst den Alltag zu sehr beeinflusst und ständig im Vordergrund steht, stark belastet und tägliche Dinge wie zum Beispiel Autofahren, einkaufen, oder man sich nicht mehr traut seine Wohnung zu verlassen, dann liegt der Verdacht nahe, dass man eine Angststörung hat. Wie immer gibt es verschiedene Formen der Angst-Erkrankungen.

Panikstörung

Plötzlich und ohne Voranmeldung können wir von starken Ängsten überrannt werden. Die panischen Attacken treten unregelmäßig auf und sind meistens auch leider wiederkehrend. Persönlich möchte ich sagen, dass eine Panik-Attacke wirklich ätzend ist und ich bei der ersten Attacke sprichwörtlich Todesangst hatte. Körperliche Symptome wie Schweißausbrüche, Herz rasen, Atemnot oder Schwindel sind etabliert!

Agoraphobie

Unter Agoraphobie versteht man im Volksmund als sogenannte Platzangst. Die Angst tritt vor Menschenmengen, öffentlichen Plätzen, oder in Räumen auf. Ich selbst setzte mich in den Räumen immer in die Nähe vom Ausgang bzw. suchte mir beim Betreten gleich den Notausgang.

Spezifische Phobie

Auch ein Klassiker und zwar Ängste vor bestimmten Tieren, Unwetter, Spritzen sind möglich.

Soziale Phobie

Kommt die Angst während den Interaktionen mit Menschen, oder in Gruppen, in denen wir fürchten das wir bewertet werden oder uns peinlich verhalten könnten, liegt eine sozialen Phobie vor.

Generalisierte Angststörung

Die generalisierte Angststörung kenne ich nur zu gut. Eine Menge von Störungen, Sorgen und Betrübnis bei unterschiedlichen Themen und der Gesundheit. Die generalisierte Angststörung ist oft schwer von einer Depression zu unterscheiden, es ist auch so, dass zuerst eine Depression vorhanden ist und dann eine Angststörung hinzu kommt, leider auch umgekehrt, zuerst die Angststörung (Erkrankung), dann die Depression.

Auf den Punkt gebracht, wenn wir (was allerdings meisten so praktiziert wird) Dinge des Alltags nicht mehr auf die Reihe bekommen und das eine längere Zeit lang, oder Situationen aus dem Weg gehen (Vermeiden), sodann ist ein Besuch zumindest beim Hausarzt dringend zu empfehlen.