Die erste Patientin: neür Hirnschrittmacher lässt hoffen

Katja Rußwurm Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Regensburg (UKR)

Am Zentrum für Tiefe Hirnstimulation am Universitätsklinikum Regensburg (UKR) wurde weltweit die erste Patientin mit einer Zwangsstörung mit einem neuartigen Hirnschrittmacher versorgt. Dadurch soll eine seit fast 20 Jahren bestehende Erkrankung therapiert werden können.

Eine Zwangserkrankung kann vielerlei Formen haben. Sie kann sich beispielsweise in einem Waschzwang äußern oder auch in einem Zwang nach symmetrischer Ordnung. Bei Sarah Ulbrich (Name geändert) wirkt sich die Erkrankung innerlich aus. Zwanghaft muss die 36-Jährige alles hinterfragen, besonders sich selbst. Erstmals geäußert hat sich die Erkrankung mit 17 Jahren. Trotz medikamentöser Therapie und Verhaltenstherapie verschlechtert sich ihr Zustand immer weiter. Ihre immer wiederkehrenden Zwangsgedanken verursachen Unsicherheit, Angst und einen immensen inneren Druck. Seit einigen Jahren kann sie auch ihren Beruf in der Sozialarbeit nicht mehr ausführen, so sehr beeinflusst sie die Erkrankung. Heute aber sagt sie: „So gut wie die letzten Tage habe ich mich lange nicht mehr gefühlt.“ Doch was konnte ihr nach ihrem jahrelangen Leidensweg nun endlich helfen? Sarah Ulbrich wurde als erster Patientin weltweit ein neuartiger Hirnschrittmacher implantiert. „Revolutionär ist dabei, dass der Schrittmacher nicht nur Signale an das Gehirn sendet, sondern die Signale des Gehirns auch lesen und entsprechend darauf reagieren kann“, erklärt Professor Dr. Jürgen Schlaier, der als neurochirurgischer Leiter des Zentrums für Tiefe Hirnstimulation am UKR den Schrittmacher bei Frau Ulbrich implantiert hat (…)

Quelle: https://idw-online.de